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Nutzen Sie unser E-Learning-Angebot, wenn Sie noch mehr zum Thema Blitz- und Überspannungsschutz wissen wollen.
9.14
Überspannungsschutz für Videoüberwachungsanlagen
Videoanlagen werden in allen Bereichen für die Zutritt- und Objektüberwachung eingesetzt. Nachfolgend werden Überspannungs-Schutzmaßnahmen beschrieben, die dem Verfügbarkeitsanspruch an Videoüberwachungsanlagen gerecht werden. Die Videoüberwachungsanlage besteht mindestens aus einer Kamera, einem Monitor und einer geeigneten Video-Übertragungsstrecke. Fernsteuerbare Kamerastationen sind in der Regel mit Schwenk-Neigekopf-Objektiven ausgestattet, sodass Position und Blickwinkel der Station individuell durch einen Bediener angepasst werden können. Im einfachsten Fall kann die Übertragungsleitung zwischen Anschlusskasten und Monitor ein Koaxialkabel oder eine symmetrische Zweidrahtleitung sein. Beim Koaxialkabel handelt es sich um eine asymmetrische Übertragung, d. h., über die Seele des Koaxialkabels (Innenleiter) wird das Videosignal übertragen. Die Abschirmung (Masse) ist der Bezugspunkt für die Signalübertragung. Bei Zweidraht-Übertragungen werden Symmetrieübertragungen (Baluns) eingesetzt, welche das Koaxialsignal auf ein Zweidrahtsignal umsetzen. Die Spannungsversorgung wird sehr oft separat geführt. Bei IP-Kameras erfolgt sowohl die Übertragung des Bildsignals wie auch die Spannungsversorgung über eine Leitung. Das Schwenken und Neigen steuert ein RS 485 Bus.
Gebäude mit äußerem Blitzschutz
Im Bild 9.14.1 ist die Überwachungskamera an einem Mast angebracht. Ein direkter Blitzeinschlag in die Kamera kann durch eine am Mast angebrachte Fangstange verhindert werden.
Bild 9.14.1
Kameraanlage mit beidseitiger blitzstromtragfähiger Überspannungsschutzbeschaltung und Anbindung an ein Gebäude mit äußerem Blitzschutz
Üblicherweise wird die Verbindungsleitung zwischen Anschlusskasten und Kamera im metallenen Mast verlegt. Ist dies nicht möglich, so ist das Kamerakabel in einem Metallrohr zu führen und mit dem Mast leitend zu verbinden. Eine Schutzschaltung bei Leitungslängen von wenigen Metern kann dann im Anschlusskasten entfallen. Für alle vorgenannten Kabel, welche vom Anschlusskasten am Mast in ein Gebäude mit einem äußeren Blitzschutz führen, ist der Blitzschutz-Potentialausgleich (BPA) am Gebäudeeintritt zu realisieren (Tabelle 9.14.1).
Nr.
Schutz für…
Schutzgeräte
Art.-Nr.
Überspannungsschutzbeschaltung für Informationstechniksystem
Bei Kameramontagen an einer Gebäudeaußenfassade sollte darauf geachtet werden, dass die Kamera im nichteinschlaggefährdeten Bereich liegt oder durch eine Fangeinrichtung vor Direkteinschlägen geschützt wird (Bild 9.14.2).
Bild 9.14.2
Videoüberwachungsanlage im einschlaggeschützten Bereich mit Überspannungsschutzbeschaltung
Gebäude ohne äußeren Blitzschutz
Bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz wird zugrunde gelegt, dass das Risiko eines Schadens, verursacht durch einen direkten oder sehr nahen Blitzeinschlag in das Gebäude, gering ist und somit akzeptiert wird. In diesem Fall wird ein ausreichender Schutz durch die Installation von Überspannungs-Ableitern (Tabelle 9.14.1) erreicht. Bild 9.14.3 zeigt eine Kameraanlage in Mehrleitungstechnik und Bild 9.14.4 eine IP-Kameraanlage in digitaler Technik.
Bild 9.14.3
Kameraanlage mit beidseitiger Überspannungsschutzbeschaltung Bild 9.14.4
Netzwerkkameraanlage (IP-Kameraanlage) mit beidseitiger Überspannungsschutzbeschaltung