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9.20
Überspannungsschutz für den M-Bus
Der M-Bus (Meter-Bus aus dem engl. Meter = Messgerät, Zähler) dient der Übertragung von Zählerständen für Verbrauchsmessgeräte. Alle an ein M-Bus-System angeschlossenen Geräte können zentral abgelesen werden, entweder direkt vor Ort oder per Datenübermittlung von einer externen Leitstelle. Dies erhöht die Verbrauchstransparenz für die Nutzer und zudem kann der Energiehaushalt eines gesamten Gebäudes jederzeit kontrolliert werden. Eingesetzt wird das M-Bus-System für die Verbrauchsdatenerfassung in
Nah- und Fernwärmesystemen
Mehrfamilienhäusern.
Bei Verbrauchsmessgeräten in unmittelbarer Nähe wird die zentrale Systemarchitektur gewählt, in welcher mittels einer sternförmigen Verdrahtung jedes einzelnen Verbrauchsmessgerätes auf die Systemzentrale aufgeschaltet wird. Im Falle eines dezentralen Systems werden die Daten der vor Ort eingebauten Verbrauchsmessgeräte zunächst in Unterstationen gesammelt und über die Busleitung zur Systemzentrale gesendet.
Wie im Bild 9.20.1 gezeigt, kommuniziert ein zentraler Master (im einfachsten Fall ein PC mit nachgeschaltetem Pegelwandler) über eine Busleitung mit den Busteilnehmern. Durch den Einsatz von M-Bus-Repeatern kann die Anlage in M-Bus-Segmente aufgeteilt werden. Pro Segment können bis zu max. 250 Slaves, wie Wärme-, Wasser-, Elektro-, Gaszähler usw. angeschlossen werden. Der M-Bus ist ein erdfreies 2-Draht-Bussystem, welches vom Bus-Master mit 36 V DC gespeist wird. Leitungen wie auch die angeschlossenen M-Bus-Geräte und Überspannungs-Schutzeinrichtungen (SPDs) belasten das M-Bus-Segment durch ihre Kapazitäten und Widerstände und beeinflussen die maximale Baudrate / Busleitungslänge (Bild 9.20.2).
Geht man von einer max. Leitungslänge zwischen einem Repeater und einem Slave (z. B. Zähler) von max. 350 m aus sowie von einer max. Kapazität von 100 nF im System, wirkt sich der Einsatz von zwei Blitzductoren des Typs BXT ML2 BD S 48 (Tabelle 9.20.1) bei einer J-Y (ST) Y … 0,8 Leitung mit einer Kapazität von ca. 50 nF/km und einem Widerstand ca. 75 Ω/km, wie folgt aus.
Tabelle 9.20.1
Angaben über Kapazitäten und Längsimpedanzen von SPDs
Der Widerstand der max. zulässigen Leitungslänge von 350 m beträgt (ohne Erhöhung über 20 °C):
Durch den Einsatz von zwei SPDs Typ BXT ML2 BD S 48 verkürzt sich die max. zulässige Leitungslänge durch die zusätzlichen 4 Ω (Bild 9.20.2) auf:
Betrachtet man nun die Auswirkung der Kapazität der 2 BLITZDUCTORen, hätten diese eine Kapazität von
und die 293 m Restleitungslänge verursacht eine Kapazität von
Somit verbleibt eine mögliche Kapazität für alle eingesetzten Zähler in Höhe von:
Das entspricht bei 1 nF / Zähler noch einem möglichen Einsatz von 82 Zähler im 293 m Leitungsstrang. Eine Überprüfung des Spannungsfalls (vereinfacht, alle Zähler am Leitungsende) führt bei 1,5 mA / Zähler (sogenannte Standardlast) zu einem Spannungsfall von:
Wie man der Berechnung entnehmen kann, bewirkt der 3,1 V-Spannungsfall im Hinblick auf die eingespeisten 36 V keine Unterschreitung der min. Systemspannung von 21 V.
Gebäude mit äußerem Blitzschutz
Bei Gebäuden mit äußerem Blitzschutz ist ein Blitzschutz-Potentialausgleich (BPA) erforderlich. Alle in die bauliche Anlage führenden oder von dort abgehenden Adern von energie- und informationstechnischen Kabeln und Leitungen werden über Blitzstrom-Ableiter an den BPA angeschlossen. Bild 9.20.3 zeigt beispielhaft die Beschaltung eines vernetzten M-Bus-Systems zum Schutz vor Blitzströmen und Überspannungen.
Bild 9.20.3
Schutzkonzept für ein M-Bus-System bei Gebäuden mit äußerem Blitzschutz
Gebäude ohne äußeren Blitzschutz
In allen Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz besteht die Verpflichtung, einen Überspannungs-Ableiter in die Einspeisung einzubauen. Bild 9.20.4 zeigt beispielhaft, wie ein vernetztes M-Bus-System beschaltet werden kann, um einen Schutz vor Überspannungen zu erhalten.
Bild 9.20.4
Schutzkonzept für ein M-Bus-System bei Gebäude ohne äußeren Blitzschutz