Für neue bauliche Anlagen kann der optimale Schutz von elektronischen Systemen mit einem Minimum an Kosten nur erreicht werden, wenn die elektronischen Systeme gemeinsam mit dem Gebäude und vor dessen Errichtung geplant werden. Auf diese Weise können Komponenten des Gebäudes, wie z. B. die Bewehrung, Metallträger und metallene Stützpfeiler, in das LEMP-Schutz-Management einbezogen werden.

Für bestehende bauliche Anlagen sind die Kosten für den LEMP-Schutz meist höher als bei neuen baulichen Anlagen. Werden jedoch die LPZ geeignet gewählt und bestehende Installationen genutzt oder aufgerüstet, so können Kosten reduziert werden.

Wird durch die Risikoanalyse nach DIN EN 62305-2 (VDE 0185-305-2) der LEMP-Schutz gefordert, so kann dieser nur erreicht werden, wenn:

  • die Maßnahmen von einer Blitzschutz-Fachkraft mit fundierter Kenntnis der EMV geplant werden,
  • zwischen den Experten für den Bau und für den LEMP-Schutz (z. B. Bau- und Elektroingenieure) eine enge, gewerke­übergreifende Koordination erfolgt und
  • dem Managementplan nach Tabelle 7.2.1 (DIN EN 62305-4 (VDE 0185-305-4) Abschnitt 8.1) gefolgt wird.

Schritt

Ziel

Maßnahme ist durchzuführen von
(soweit betroffen)

Erste

Risikoanalysea

Prüfung der Notwendigkeit eines LEMP-Schutzes.

Falls erforderlich, ist ein geeignetes LEMP-Schutzsystem

(LPMS) anhand einer Risikobewertung auszuwählen.

  • Blitzschutz-Fachkraftb
  • Eigentümer

Abschließende

Risikoanalysea

Das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die ausgewählten Schutzmaßnahmen sollte noch einmal

durch eine Risikobewertung optimiert werden.
Als Ergebnis werden bestimmt:

  • Gefährdungspegel (LPL) und die
    Blitzparameter
  • LPZs und deren Grenzen
  • Blitzschutz-Fachkraftb
  • Eigentümer

Planung des LEMP-

Schutzsystems (LPMS)

Definition des LPMS:

  • Maßnahmen für räumliche Schirmung
  • Potentialausgleichsnetzwerke
  • Erdungsanlagen
  • Leitungsführung und -schirmung
  • Schirmung eingeführter
    Versorgungslei­tungen
  • Überspannungsschutzgeräte-System
  • Blitzschutz-Fachkraftb
  • Eigentümer
  • Architekt
  • Planer der inneren Systeme
  • Planer maßgeblicher Installationen

Auslegung des LPMS

  • Allgemeine Zeichnungen und Beschreibungen
  • Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen
  • Detailzeichnungen und Zeitpläne
    für die Installation
  • Ingenieurbüro oder gleichwertig

Installation und

Überprüfung

des LPMS

  • Qualität der Installation
  • Dokumentation
  • Mögliche Revision von Detailzeichnungen
  • Blitzschutz-Fachkraftb
  • Errichter des LPMS
  • Ingenieurbüro
  • Prüfungsbeauftragter

Abnahme des LPMS

Prüfung und Dokumentation des System-Zustands

  • Unabhängige Blitzschutz-Fachkraftb
  • Prüfungsbeauftragter

Wiederkehrende
Prüfungen

Sicherstellung eines angemessenen LPMS

  • Blitzschutz-Fachkraftb
  • Prüfungsbeauftragter

a Siehe DIN EN 62305-2 (VDE 0185-305-2)

b Mit fundierten Kenntnissen der EMV und der Installationspraxis

Tabelle 7.2.1 SPM Managementplan für neue Gebäude und für umfassende Änderungen der Konstruktion oder der Nutzung von Gebäuden nach DIN EN 62305-4 (VDE 0185-305-4)

Eine abschließende Risikoanalyse muss nachweisen, dass das verbleibende Risiko kleiner als das akzeptierbare Risiko ist.