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9.28
Blitz- und Überspannungsschutz für Schilderbrücken – Beispiel Verkehrszeichenbrücke
Verkehrsleitsysteme für Autobahnen und Schnellstraßen werden an fahrbahnüberspannenden Verkehrszeichenbrücken angebracht und sorgen weltweit für eine optimale Verkehrssteuerung. Sie greifen ein, um Überlastungen zu vermeiden und um Gefahren entgegenzuwirken, welche durch Unfälle, starke Niederschläge und zu hohe Geschwindigkeiten entstehen. An Verkehrszeichenbrücken werden verkehrsspezifische Erfassungssysteme wie Überwachungskameras, Sensoren und Radardetektoren angebracht. Bei mautpflichtigen Straßen kommen noch zusätzliche Erfassungsgeräte hinzu, welche eine vollautomatische Mauterhebung ermöglichen.
Um den direkten Blitzeinschlag in die Verkehrszeichenbrücke, Anzeigemodule und Erfassungsgeräte zu verhindern, kommen Fangstangen zum Einsatz. Diese werden isoliert angebracht und über hochspannungsfeste Ableitungen (DEHNcon-H HVI light Leitung) mit den Erdern verbunden (Bild 9.28.1).
Bild 9.28.1
Beispiel: Blitz- und Überspannungsschutz für Verkehrsleitsysteme an Verkehrszeichenbrücken von Autobahnen und Schnellstraßen
Prinzipiell werden alle im Erdreich eingebrachten Erder in NIRO V4A (Werkstoffnummer 1.4571 od. gleichwertig) ausgeführt. Die Entfernung zwischen der Verkehrszeichenbrücke und dem Steuerschrank (Streckenstation) bestimmt das Leistungsvermögen der einzusetzenden Überspannungsschutzgeräte. So kommen bis zu einer Entfernung von 5 m Überspannungs-Ableiter Typ 2 bzw. C2 (Tabelle 9.28.1) zum Einsatz und über 5 m werden Kombi-Ableiter Typ 1 bzw. D1 (Tabelle 9.28.2) eingesetzt. Hochspannungsfeste Ableitungen haben den Vorteil, dass der gesamte Blitzstrom über diese Ableitung fließt. Durch diese gezielte Blitzstromführung (zwischen dem Einschlagpunkt und dem Erdreich) treten keine unkontrollierten Blitzteilströme über leitfähige Installationen auf.
Entfernung Verkehrszeichenbrücke zum Steuerschrank l < 5 m
Tabelle 9.28.2
Blitz- und Überspannungsschutz an einer Verkehrszeichenbrücke bei einer Steuerschrankentfernung von > 5m
In beiden Schilderbrückenvarianten (Stahl oder Beton) wird der zwischen den Fahrbahnen liegende Erder als Strahlen- oder Tiefenerder in NIRO V4A ausgeführt. Der am rechten Fahrbahnrand liegende Erder wird über einen erdfühlig verlegten NIRO V4A Leiter (10 mm Ø oder 30 x 3,5 mm) mit dem ebenfalls aus NIRO V4A bestehenden Strahlen- oder Tiefenerder des Steuerschrankes verbunden. Diese Verbindung schützt gleichzeitig die darunter liegenden Kabel vor Überschlägen bei Blitzeinschlägen. Falls vorhanden, wird auch das stahlbewehrte Fundament des Steuerschrankes mit dem Strahlen- oder Tiefenerder des Steuerschrankes verbunden. Die Länge der Erder wird durch den Gefährdungspegel der Blitzschutznorm bestimmt.
Prinzipiell sind alle nicht geschirmten und beidseitig geerdeten Kabel mit Überspannungsschutzgeräten zu beschalten. Der Schutz der niederspannungsseitigen Versorgung der Streckenstation erfolgt über einen Kombi-Ableiter Typ 1 (z. B. DEHNventil M TT 255 FM). Die informationstechnische Anbindung der Streckenstation an die Verkehrszentrale findet üblicherweise über LWL-Kabel statt. Dessen evtl. vorhandener Metallmantel ist an den Potentialausgleich anzuschließen.